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Am Morgen beginne ich meinen Tag mit einer Tasse Ingwertee zu Hause in meinem Homeoffice. Mein Homeoffice ist meine Burg. Hier habe ich Ruhe und kann mich von Aussenwelt abschotten. Die Kombination Homeoffice und Office (wenn ich gerade Corona den Alltag beherrscht) ist die perfekte Entlastung für mich. Doch bis hierhin war es ein langer Weg.
Mein Karrierenstart als Hochsensible
Als gelernte Kauffrau war ich von Stress und Hektik umgeben. Blockzeiten waren an der Tagesordnung. Egal wie dein Tag war oder du geschlafen hast du musstest entweder um 07:00 Uhr oder 08:00 Uhr im Büro sein. Homeoffice war kein Thema. Von 7 bis 4 oder von 8 bis 5 hiess die Devise. Bei einem Arbeitgeber musste ich sogar 90 Minuten Pause machen und bis fast 18:00 Uhr arbeiten. Mir ist bewusst, dass ich hier auf hohem Niveau jammere. Aber als Hochsensible kann dies bald einmal eine Challenge sein. Vor allem wusste ich damals noch nichts von meiner Hochsensibilität.
Im Büro war er hektisch und die Stimmung oft angespannt. Ich hatte eine Chefin, die Angst hatte, dass ich ihre Position einnehmen möchte. Praktisch jeder ihrer Mitarbeiter war eine potenzielle Bedrohung. Ihre negative Ausstrahlung war gewaltig. Die Negativität konnte man von 100 Meter merken.
Nach etwas mehr als 10 Jahren Assistentin und diverse Bürojobs, habe ich den Sprung in die Informatik gewagt. Der Service Desk war sehr hektisch und ich war am Abend total erschlagen. Die Mitarbeiter am Telefon waren genervt, da sie IT-Probleme hatten. Normalerweise rufen Personen auch nicht aus anderen Gründen an. 😊 Anschliessend bin ich wieder zurück in meine Heimatstadt gezogen und habe dort als IT-Supporterin gearbeitet. Dort konnte ich zwar viel unterwegs sein, der Personenkontakt war zum Teil sehr anstrengend, vor Ort muss alles per sofort gelöst werden. Wütende Ärzte, die überhaupt kein Verständnis für die Technik hatten und eine schlechte Infrastruktur von den Krankenhäusern.
Ich hatte praktisch nur mit schlecht gelaunten Personen zu tun. Dies erschlug mich und war sehr erschöpfend. Den ganzen Tag habe ich nur schlecht Energie getankt.
Meine Erkenntnisse
Als Hochsensible habe ich in diesen Jahren gelernt, dass dies definitiv nicht die Art und Weise ist, wie ich arbeiten möchte. Ich war jeden Abend total erschöpft und fühlte mich schlapp. Ebenfalls konnte ich nicht vom Beruf abschalten. Mein Partner hatte mich mehrere Male ermahnt, dass ich endlich eine Grenze zwischen dem Beruf und meiner Freizeit ziehen soll. Doch dies war für mich nicht einfach und gab des Öfteren Diskussionsstoff.
Mein Leben als Hochsensible heute
Nun etwas zu meinen Hier und Jetzt. Als ich wieder zurück in meine Heimatstadt gekommen bin, bin ich zu direkt bei meinem Partner eingezogen. Mein Freund ist für mich in vielen Fällen emotionaler Wellness. Er ist ein ruhiger Mensch und strahlt dies auch aus. Sein Temperament kommt selten zum Vorschein. Dies weiss ich sehr zu schätzen.
Meine Grenzen
Ich habe auch schon andere Erfahrungen gemacht. Ich bin die Ex-Freundin eines Italieners. Gerade Südländer haben oft Temperament und eine grosser Präsenz. Ich mag Südländer sehr und habe auch viele südländische Freunde. Doch kommt es nicht selten vor, dass ich nach einem Treffen mit der einer südländischen Familie total erschöpft bin. Dies habe ich immer wieder bei Familientreffen mit meinem Ex-Freund gemerkt. Ich mochte jeden einzelnen von seiner Familie bzw. ich mag sie heute noch. Aber wenn die Gespräche im vollen Gange waren, war ich oft von den ganzen Eindrücken und dem Lärm überfordert.
Meine Hochsensibilität wirkt sich akustisch sowie auf die Ausstrahlung einer Person aus. Ich weiss nicht wie viele Male ich aus unerklärlichen Gründen nervös war bis ich realisierte, dass die Person neben mir dies ausstrahlt.
Mein Umfeld
Doch zurück zu meinem Leben. Ich bin in meinem Umfeld die einzig Hochsensible, die sich mit der Hochsensibilität befasst. Meine beste Freundin ist ebenfalls ein sehr sensibler Mensch und versteht mich gut. Doch hier ist dann schon sehr bald Ende.
Mein Partner ist gerade am Lernen, wie er mit meiner Hochsensibilität umgehen muss. An schlechten Tagen fühle ich mich total alleine und an guten schätze ich, dass er sich mühe gibt. Die guten Tage werden zum Glück immer wie mehr. Ich bin auch froh, dass er in seinem Umfeld Personen kennt, die Erfahrungen mit der Hochsensibilität gemacht haben. Ich denke dies hilft schon sehr. Ebenfalls hoffe ich, dass ich mich mal mit jemandem aus diesem Umfeld austauschen kann.
Mein Umgang mit der Hochsensibilität
An schlechten Tagen fällt mir die Hochsensibilität schwer und ich fühle mich alleine. An guten Tagen bin ich stolz auf sie und meine Fähigkeiten. Ich liebe es einen Moment mit 100% zu geniessen, die Sonne als pures Glück zu empfinden und mich in die Stimmung von Liedern zu versetzen. Weniger mag ich die schlechte Stimmung und der Stress, gerade in Bürogebäuden, aufzusaugen. Hochsensibilität ist auch ermüdend und manchmal ein Hindernis im Alltag. Leider wurden viele Alltagsangelegenheiten noch nicht für uns hochsensible Personen konzipiert. Mit dem Homeoffice konnte ich mich schon recht entlasten. Immerhin ein Vorteil von Corona. In der Schule hatte ich oft mühe. Ich war sehr viel abgelenkt. Trotzdem hielt es mich nie davon ab gut in der Schule zu sein. 😊 Doch ich zahlte schon in jungen Jahren einen Preis. Alles war für mich anstrengender. Ich musste mich viel mehr konzentrieren.
In der Berufsschule war ich eher introvertiert. In der Mittagspause ging ich oft für mich spazieren, da ich einfach Ruhe brauchte. Eine Pause von den ganzen Schülern und dem ganzen Trubel.
Mittlerweile komme ich im Alltag mit vielem zu recht und die Hindernisse sind nicht mehr sehr gross. Ich habe mich mit der Hochsensibilität auseinandergesetzt und schöpfe Kraft aus Foren, Informationsplattformen oder aus Büchern über die Hochsensibilität oder das Leben an sich.
Lesetipps
Eine Webseite, die ich immer wieder gerne aufrufe ist die Österreichische Seite Zartbesaitet diese Webseite ist für hochsensible Menschen und bietet ein breites Angebot bezüglich Kontakte, Blogs und News an. Kann ich sehr empfehlen.
Bücher kann ich momentan noch keine empfehlen. Aber ich möchte in naher Zukunft Bücher über die Hochsensibilität lesen. Von meinem Partner wurden mir Bücher von Debora Sommer empfohlen, da er sie persönlich kennt. Nach dem Stöbern auf ihrer Webseite war ich total begeistert. Ich fühlte mich verstanden und nicht mehr alleine. Bin sehr auf ihre Bücher gespannt, die ich mir demnächst bestelle.
Liebe Leser, liebe Hochsensible
Ihr seid nicht alleine. Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Erfahrungen einen Einblick in ein Leben einer hochsensiblen Person geben. Die Hochsensibilität hat viele Facetten. Aus diesem Grund sind auch wir alles andere als einheitlich und leben auch sehr unterschiedlich.
Ich wünsche mir, dass die Hochsensibilität in der Zukunft einen Platz in der Gesellschaft findet. Zu viel werden Personen falsch diagnostiziert oder beurteilt. Die Norm der Gesellschaft ist nicht immer fördernd. Oft passen wir dort nicht rein. Für einige zum Glück und andere macht es einsam und unglücklich.
Bleibt mutig, seid euch selbst und lernt die Vorteile von eurer wunderbaren Fähigkeit kenne. Sie ich nicht immer einfach. Aber ich möchte nicht mehr leben ohne sie.
Eure Ella 😊
Hallo Ella, toller Beitrag. Wie hast Du festgestellt dass Du hochsensibel bist? Was macht Hochsensibilität aus?
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Hallo Juliena danke für die interessante frage. Man hat bei mir als Kind ADHS diagnostiziert. Bis mitte 20 war diese Diagnose auch okay. Aber 100% glücklich war ich nie damit. Es passte nicht ganz zu mir. So habe ich im Internet mich über ähnliche Diagnosen informiert. So bin ich auf die Hochsensibilität gestossen und es passte von anfang an.
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Herzlichen Dank für diesen tollen Beitrag und danke, dass du mich als Lesetipp erwähnst … :-). Voraussichtlich im Juni wird ein Buch über Hochsensibilität von mir erscheinen … das könnte für dich besonders interessant sein. Du beschreibst vieles, was mir sehr bekannt vorkommt. Alles Liebe und herzliche Grüsse auch an deinen Partner …
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Vielen Dank für deinen netten Kommentar. Ich bin sehr gespannt auf das neue Buch. Habe deine Bücher mit grossem Interesse studiert und auf meiner langen Leseliste vermerkt. Sie sprechen mich sehr an. 🙂 Danke ich wünsche dir und deiner Familie auch alles Gute. Liebe Grüsse
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