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Wie alles begann…
Schon seit zwei Jahren war das Verhältnis meiner Eltern angespannt. Auch wenn sie es nicht wollten, habe ich diese Streitereien mitbekommen. Ich war damals zwischen fünf und sieben Jahre alt. Als ich sieben Jahre alt war, war der Tag gekommen, der schon lange ein Thema war. Mein Vater verliess die Wohnung und kam nicht mehr. Plötzlich waren nur noch Mama und meine Schwester. Meine Schwester war vier Jahre alt und verstand zum Glück nicht was vor sich ging. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht wann ich mein Vater das nächste Mal sehe. Ich war zu jung um zu verstehen was wirklich vor sich ging. Nach einigen Wochen, ich kenne die genau Zeitspanne nicht mehr, konnte ich meinen Vater mit meiner Schwester besuchen. Dies müsste wohl der Ursprung von meiner Verlustangst sein.
Hier oben entstand wohl der schwerste erste Abschnitt eines Blogs, den ich bis jetzt geschrieben habe. Lange überlegte ich mir, ob ich so viel von mir preisgeben will und bereit dazu bin das wohl dunkelste Kapitel in meinem Leben zu publizieren. Es fühlt sich an wie ein Seelen Striptease. Aber wenn ich jemand damit helfen kann, habe ich mein Ziel als Bloggerin erreicht. Ich teile mein Wissen und meine Erlebnisse zum Helfen.
Das obenerwähnte Erlebnis ist eines von vielen, die meine Verlustangst geformt habe, wie sie heute ist. Meine Eltern nicht gleichzeitig sehen zu können und immer das Gefühl zu haben, dass dich ein Elternteil vermisst, trug sicherlich auch dazu bei. Als hochsensible Person ist mit einer Angst umzugehen, sehr wahrscheinlich nochmals anspruchsvoller. Wie ihr seht. Viele Komponente die ein grosses Problem erschufen.
Dass ich unter Verlustangst litt, war mir als Kind nicht bekannt. Ich hatte viele Sachen zu dealen. Meine Kindheit war schwierig. Zum Teil war ich sogar mit mir selber überfordert. Mit 15 war ich das erste Mal so richtig verliebt. Meine erste grosse Liebe. Dis war leider kurz nach einer Phase, die sehr schwierig in meinem Leben war. Die Beziehung gestaltete sich nach einiger Zeit als sehr herausfordern. Ich bekam nicht die Liebe und Aufmerksamkeit, die ich mir gewünscht hatte. Heute weiss ich, dass mein Freund, der übrigens meine grosse Liebe war, noch zu jung für so etwas Ernstes war. Ich weiss, dass er mich jederzeit geliebt hat.
Nach etwas mehr als einem Jahr trennte er sich von mir. Für mich war dies der blanke Horror. Er war mein Glück und der Mensch der aus mir ein besserer Mensch machte. Ich hatte ein junger Mann der mir Liebe und Wärme gab. Ich versuchte das Vertrauen in Männer zurückzugewinnen. Leider reichte diese Zeitspanne nicht aus. Nach der Trennung war ich am Boden zerstört. Über ein halbes Jahr habe ich damit gekämpft. Ein weiterer schwerer Verlust in meinem Leben.
Doch zurück in die Gegenwart. Grundsätzlich führe ich ein glückliches und gutes Leben. Ich bin zufrieden mit dem was ich erreicht habe und kann sehr gut mit meinen Umständen leben. Mir fehlt es eigentlich an nichts und ich sollte stets glücklich und sorgenfrei sein. Sollte ich… Wäre da nicht Verlustangst. Meine Angst bezieht sich lediglich auf meinen Partner. Eine genaue Erklärung habe ich nicht.
Meine Verlustangst heute
Gerade in Bezug auf seine Militäreinsätze ist die Verlustangst ein grosses Problem. Ich hege einen blanken Hass gegen das Militär. Gedanken, dass das Militär mir meinen Freund wegnimmt und ich keine Kontrolle darüber habe, machen mich wütend. Wenn ein Marschbefehl ins Haus flattert werde ich meistens wütend und nervös. Bloss der Gedanke, dass mein Freund weggeht ist für mich schrecklich. Einfacher fällt es mir, wenn er selber wählt ob er weggehen will. Beispielsweise wenn er einige Tage mit Freunde verreist. Hier weiss ich, dass ich mein Freund jederzeit erreichen kann. Im Militär ist dies nicht der Fall. Durch meinen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn als hochsensible verschärft sich das Ganze. Das Schweizer Militär hat seine eigenen Regeln, die gegen einige Gesetze sowie auch Grundrechte verstossen. Leider ist dies zulässig und wird auch toleriert. Für nicht in der Schweiz lebende Leser. Das Schweizer Militär ist grundsätzlich eine Pflicht, wenn man nicht aus irgendeinem Grund untauglich ist. Es gibt ebenfalls einen Zivildienst, der als Alternative besucht werden kann. Wann und wie dies zum Zuge kommt, weiss ich nicht genau. Doch genug von der Militärkritik. Es ist so wie es ist… Doch genug Militär.
Gerade zu Coronazeiten ist die Verlustangst stärker geworden. Das Militär sendet regelmässig Marschbefehle, die zum Teil widerrufen werden. Letztes Jahr fand der Wiederholungskurs aufgrund des Lockdowns nicht statt. Nächstes Jahr ist er zurzeit noch im März geplant. Es werden Vorbereitungen Vorort stattfinden. Schon wenn ich daran denke wird mir schon fast schlecht. Es kann auch sein, dass ich mein Freund aufgrund von Corona einen Monat nicht sehe. Vielleicht muss er in Quarantäne und ich kann nicht bei ihm sein. Und und und… Grundsätzlich nicht das Schlimmste der Welt.
Ein absurdes Übel in meinem Leben
Für Aussenstehende klingt dies absolut unverständlich und absurd. Ich weiss… Wenn ich dies so schreibe geht es mir genauso. Aber eben… In der Realität sieht es leider anders aus. Aber dies ist meiner Angst egal. Sie hat mich recht im Griff.
Mir ist bewusst, dass diese Angst verzerrt und einfach nur dumm ist. Leider konnte ich sie mit diesen Gedanken noch nicht vertreiben. Bücher und das Internet über dieses Thema waren auch nur bedingt hilfreich.
Momentan lese ich das Buch «Sorge dich nicht – LEBE!» von Dave Carnegie, ich bin ein sehr grosser Fan von diesem Buch. Ich konnte sehr viel über die Ursachen von Sorgen und Ängsten lernen. Vor allem auch, dass es Menschen mit weitaus schlimmeren Schicksalen geschafft haben, ihre Ängste und Sorgen zu besiegen. Dies mach mit sehr Mut. Ich habe mir fleissig mit Post-it’s die Tipps und Regeln markiert, damit ich diese immer wieder durchlesen kann.
EMDR
Doch ist mir schon länger bewusst, dass ich die Verlustangst nicht aus eigener Kraft besiegen werden. So habe ich mich vor einigen Monaten entschieden, dass ich eine Psychotherapie machen möchte. Ich entschied mich für die Therapierichtung EMDR. EMDR heisst Eye Movement Desensitization and Reprocessing. Auf Deutsch Desensibilisierung und Wiederaufbereitung durch Augenbewegungen. Man erinnert sich an ein Erlebnis, welches die Ursache für das Trauma ist und verknüpft diese Erinnerung neu. Das Erlebnis wird nicht aus dem Gedächtnis gelöscht, sondern lediglich mit Gedanken verknüpft, die keinen oder weniger Stress hervorrufen. Mit den Augenbewegungen werden beide Hirnhälften stimuliert um das Erlebnis korrekt zu verarbeiten und umzuprogrammieren. Diese Therapiemöglichkeit ist gemäss Internet und diversen Erfahrungen, die ich gelesen und gehört habe, sehr effektiv. Vergewaltigungsopfer sowie ehemalige Soldaten, die im Krieg waren konnten so ihr Trauma verarbeiten. Ich verspreche mir sehr viel von dieser Methode. Hier ist aber dringend zu beachten, dass dies nur Therapeuten mit einer guten Ausbildung durchführen sollten. EMDR löst in einem Menschen sehr viel aus und der Psychotherapeut muss bestens dafür geschult sein, die Person betreuen zu können und vor allem auch zu schützen.
Aus diesem Grund habe ich mir meine Therapeutin über den EMDR Verband Schweiz ausgesucht. Hier konnte ich sichergehen, dass die Therapeuten anerkannt sind und über die nötige Ausbildung verfügen. Ich gehe davon aus, dass es auch in Deutschland, Österreich und den anderen Ländern solche Verbände gibt, die qualifizierte Therapeuten vermitteln. Dies liegt mir sehr am Herzen. Wenn die Therapie falsch angewendet wird, kann es ein erneutes Trauma auslösen und die Situation noch verschlimmern.
Ich werde die Therapie Ende Januar beginnen und wenn es euch interessiert, teile ich gerne mit euch meine Erfahrungen. Ebenfalls dürft ihr mir gerne eure Erfahrungen mit der Verlustangst oder mit EMDR in einem Kommentar teilen. Wie ist es euch ergangen bei EMDR? Wie geht ihr mit eurer Verlustangst um?
Uff, nicht ein einfacher Blog. Ich hoffe der Blog hat euch gefallen und bringt euch einen Mehrwert.
Ebenfalls gibt es auch sehr gute Videos auf Youtube, die sogar eine EMDR Behandlung „live“ zeigen. Es war für mich sehr spannend zu sehen, die die Personen besonders auf die Augenbewegungen reagieren.
Falls es euch interessiert schreibe ich euch gerne welche Methoden ich anwende um die Verlustangst zu mindern. Ich gebe offen und ehrlich zu, dass ich hier noch nicht so gut darin bin. Aber einige kleinen Fortschritte konnte ich machen.
Ich freue mich über jeden Leser, Kommentar und Abonnenten.
Liebe Grüsse und schönen dritten Advent
Eure Ella
Hallo Ella. Danke.
Eine Freundin von mir macht auch EMDR und ist damit sehr zufrieden und empfindet das als hilfreich.
Ich freu mich auf weitere Erfahrungsberichte, danke nochmal für soviel Offenheit und viel Glück und Erfolg in der Therapie.
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Danke für deinen Kommentar. Habe bis jetzt auch fast nur Gutes gehört.
Ebenfalls vielen liebem Dank für die schönen Worte. 😊
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