Arbeiten als Hochsensible Person in einem Grossraumbüro/ Working as a highly sensitive person in an office with an open-plan environment

This blog is published in German. Thanks to my translator on the right side/ mobile version below my blog (Google translator) you can easily translate this page. Enjoy it.  Ella

Photo by Djordje Petrovic on Pexels.com

Wie alles begann…

Bereits der vierte Arbeitstag von vier in dieser Woche, an welchem ich total erschöpft nach Hause komme. Ich will einfach nur noch Ruhe. Niemand mehr sehen. Am Morgen war alles total relaxed. Der Wecker klingelte um 06:20 Uhr, ich bin aufgestanden und habe mich in aller Ruhe in den Tag eingelebt. Mit Musik in den Ohren geht es zum Bus. Ich bin im Gegensatz zu vielen Passagieren recht wach und geniesse die Busfahrt. Ich schaue aus dem Fenster und lasse die Gedanken kreisen. So mag ich es am liebsten. Für mich, mit Musik in den Ohren und in Gedanken. Keinen Lärm, nicht zu viele Informationen kurz gesagt – wenig Input.

Bei der Arbeit angekommen, bin ich noch nicht einmal am Platz zitiert mich meine Chefin ins Büro und gibt mir die ersten Aufträge. Hello good morning, ich bin in meinem Arbeitsalltag angekommen. Keine zehn Minuten später wird ein Arbeitskollege in ihr Büro herbeigerufen (ich sitze direkt neben der Glaswand von ihrem Büro. Es ist eines der wenigen Büros in diesem Grossraum) und muss sich mit heftiger Kritik herumschlagen. Die Stimmung von ihr ist schlecht. Ich bekomme jedes Wort mit und spüre die Stimmung regelrecht. Auch weiss ich, dass mein Arbeitskolleg nur ein Opfer von ihrer schlechten Laune aufgrund ihrer Unzufriedenheit mit sich selber ist.

Schon als ich am Morgen bei der Ankunft ins Büro zitiert wurde, war ich aus irgendeinem Grund nervös. Nun weiss ich wieso. Meine Chefin hat eine extrem starke Ausstrahlung ihrer Emotionen.
Ich bin frustriert. Es ist schwer zu ertragen, wenn jemand ungerechtfertigterweise so angemotzt wird. Mir tut dies weh.

Das Grossraumbüro wie es nicht sein sollte…

Im Grossraumbüro ist die Stimmung gedrückt. Einige Mitarbeiter sind genervt und schnauzen sich gegenseitig an. Es fällt mir schwer mich zu konzentrieren. Immer wieder nervt sich jemand wegen eines Kunden oder über einen von Unternehmen getroffenen Entscheid. Es wird sehr viel Negatives erzählt. Ich bin bereits nach 90 Minuten müde und brauche eine Pause.

Zurück im Büro. Die Stimmung ist immer noch gleich und ändert sich selten. Wenn ich nicht gerade angesprochen werden oder mich abschotten will, höre ich Musik. Dies ist mein bitte nicht stören Signal. Da wir nicht Shareddesk haben, kann ich auch nicht Platz wechseln. Es gibt auch keine Rückzugsmöglichkeiten, die ich benutzen kann.

Manchmal genoss ich es sehr einfach alleine in der Pause zu sein. Wenig Input.

Natürlich pflegte ich auch gerne Kontakte in der Pause. Draussen in der Natur, wenn die Stimmung zwischen meinen Arbeitskollegen gut war, konnte ich mich immer wieder aufheitern. Da aber viele in dieser Firma nicht allzufrieden waren, ging das Gemotze in den Pausen weiter. Somit war ich mehr oder weniger den ganzen Tag schlechter Stimmung, Nervosität, Frust und Lärm ausgesetzt.

Für mich total anstrengend und auch erschlagend. Ich war praktisch jeden Abend fix und fertig nach 8 ½ Stunden Arbeit. Für eine hochsensible Person so oder so eine Herausforderung so lange zu arbeiten.

Was sich geändert hat…

Dieser Alltag ist zum Glück schon einige Zeit her. Aber ich kann mich noch daran erinnern als wäre es gestern. Mittlerweile arbeite ich, auch dank Corona sehr viel im Homeoffice. Ich kann so zumindest an zwei bis drei von fünf Tagen in einer sehr ruhigen Umgebung arbeiten. Während Corona arbeite ich nur alle zwei Wochen einen halben Tag im Büro. Manchmal vermisse ich meine Arbeitskollegen. Aber wir hören uns zum Glück täglich per Skype.

Meine jetzige Firma zieht im Januar um und dort werde ich wieder ein Grossraumbüro haben. Im Vergleich zu meinem früheren Arbeitsort wurde dies aber mit Rückzugsmöglichkeiten und Begegnungszonen konzipiert. Die Firmenkultur ist bei meinem Arbeitgeber ebenfalls anders als im Szenario oben. Wir dürfen Homeoffice machen und können unseren Arbeitsalltag und – platz selber wählen. Wir pflegen eine sehr agile Kultur, die hochsensiblen Personen sehr zugute kommt. Aber eben… Es ist nicht immer einfach ein solches Umfeld zu finden.

Grossraumbüro und Hochsensibilität

Leider sind Grossraumbüros für Hochsensible Personen oft nicht wirklich gut konzipiert. Es hat zu wenig Rückzugsmöglichkeiten oder der Betroffene getraut sich nicht sich zurückzuziehen, da dies falsche Signale gegenüber seinen Arbeitskollegen ausstrahlen könnte. Telefone die ständig klingeln, Gespräche die neben dem Arbeitsplatz stattfinden. Viele Störfaktore, die einem zu einer erhöhten Konzentration zwingen. Und dies kostet Energie. Zum Teil zu viel Energie…. Man ist am Abend total erschlagen und fühlt sich nicht mehr fähig in der Freizeit etwas zu unternehmen. Verabredungen werden zur Herausforderung aufgrund der Erschöpfung. Wenn der Beruf zur totalen Belastung wird, kann es leider vorkommen, dass sich Hochsensible total zurückziehen und so isolieren.

Sehr oft werden wir Hochsensible abgelenkt und können nicht die verlangte Leistung erbringen. Ebenfalls können wir auch nicht unser Potential ausschöpfen, da wir nicht in einem optimalen Umfeld arbeiten können. Leider gehen so sehr viele Eigenschaften und Fähigkeiten unter, die ein Hochsensibler für die Arbeit einsetzen könnte.

Dies ist nur ein kleiner Teil Aspekten, die man besprechen kann. Auf Google findet ihr ganz viele Artikel zur Hochsensibilität im Arbeitsalltag.

7 Tipps von mir…

Hier noch einige Tipps von mir:

  • Wenn ihr könnt, versucht eine Kombination aus Homeoffice und arbeiten im Grossraumbüro zu gestalten. Zu Coronazeiten gilt natürlich, bitte im Homeoffice bleiben, wenn ihr könnt und dies vom Arbeitgeber zugelassen ist. Der Grund wieso ich eine Kombination empfehle ist, dass trotzdem noch soziale Kontakte zu eueren Arbeitgeber pflegen könnt.
  • Wenn kein Homeoffice möglich ist, sprecht euren Arbeitgeber an und klärt ihn über eure Hochsensibilität auf. Ein guter Chef wird dies zur Kenntnis nehmen und versuchen den Arbeitsplatz und -alltag nach diesen Bedürfnissen einzurichten. Ein Vorgesetzter hat überraschenderweise meistens weitaus mehr Verständnis für solche Umstände. Zudem sind sie auch Menschen. 😊
  • Gönnt euch regelmässig Pausen. Versuch nach einer Stunde fünf Minuten durchzuatmen. Steht auf, holt euch einen Kaffee, geht zur Toilette oder macht was anderes. Hier geht es darum die Arbeit kurz zu unterbrechen, damit euer Hirn und euer Körper eine Verschnaufpause haben.
  • Entspannungsübungen während der Arbeit. Beispielsweise eine ein Minuten Meditation. Alle Körperteile der Reihe nach bewusst wahrnehmen. Wie fühlt sich meine rechte Hand an? Wie die linke? Wie fühlen sich meine Füsse an? Schüttelt euren Körper durch. Wenn ihr könnt, geht auch mal kurz an die frische Luft.
  • Gönnt euch nach der Arbeit Ruhe. Aber nicht nur. Vernachlässigt eure sozialen Kontakte nicht. Wenn ihr nach der Arbeit keine Energie zu einem Treffen habt. Telefoniert mit Freunden. Aber ich kann euch sehr empfehlen, dass ihr auch mit wenig Energie Treffen vereinbart. Sie helfen der Seele und geben Energie.
  • Vielleicht habt ihr auch so wie ich manchmal Probleme mit dem Einschlafen, da ihr Gedankenkreisen habt. Führt Abendrituale ein, damit euer Körper und euer Kopf wissen, dass ihr bald schlafen geht. Ich lese ein Buch oder nehme ein Bad vor dem schlafen. Ebenfalls gehören fünf Minuten kuscheln mit meinem Freund zum Einschlafprogramm. 😊
  • Macht Sport in eurer Freizeit und meditiert. Oder meditative Sportarten wie Yoga, Pilates und Ji-Gong. Bei mir steht Yoga ganz hoch im Kurs. Ich mag es sehr. Ich kann mich gut entspannen und trotzdem machen ich Kraftsport. Auch wenn ich viel ausgepowert bin, raffe ich mich hoch und gehe joggen oder biken. Biken fällt mir etwas leichter als Joggen. Man spürt die Anstrengung nicht so schnell und somit kann ich meine Ausdauer besser trainieren. Vielleicht geht dies nur mir so.

Dies sind meine Tipps für die Work-life Balance einer hochsensiblen Person.

Gerne dürft ihr weiter Tipps und Anmerkungen im Kommentar erfassen.

Ich hoffe der Blog gefällt euch und ihr könnt das eine oder andere mitnehmen.
Liebe Grüsse

Ella

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