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Die Verlustangst und viele Selbstwertzweifel prägen schon seit Jahren mein Leben. Eine schwierige Prüfung musste ich leider die letzten Wochen bestehen. Eigentlich bin ich noch in der Prüfung aber sie wird zum Glück in fünf Tagen ein Ende haben.
Wie es dazu kam… Ich habe mich im 2019 in meiner Heimatstadt in einen wunderbaren Mann verliebt und bin kurz darauf wieder in meine Heimatstadt gezogen. Unsere Beziehung war etwas turbulent. Aber wir haben uns recht gut gefunden. Doch es gab immer ein Thema, welches mir doch im Magen lag. Das Militär… Mein Freund muss noch zwei Jahre je einen Monat Militärdienst leisten. Zu diesem Schritt musste er sich vor einigen Jahren entscheiden. Für viele Personen klingt ein Monat alleine sein nicht wirklich nach etwas Grossartigem. Mit einer Verlustangst, die bis jetzt nicht therapiert ist, ist dies leider nicht der Fall.
Im Januar konnte ich nach zwei Monaten Wartezeit endlich in eine Psychotherapie und wollte mich auf den Monat vorbereiten, den ich ohne Partner verbringe. Gleichzeitig hatte ich ein Familienmitglied auf der Intensivstation und ein Familienhund ist gestorben. Einige Wochen später habe ich meine Mutter in die sechswöchige Reha gebracht. Wiederum zwei Wochen später musste meine Schwester eine Trennung von ihrem Freund durchmachen. Kurz gesagt, ich hatte vor dem Militärdienst sowie während dieser Zeit immer wieder Schicksalsschläge.
Zuerst fühlte ich mich sehr stark und hatte das Gefühl, dass dies eine gute Zeit werden könnte. Ich war sehr zuversichtlich und relativ entspannt die Tage kurz von dem Militärdienst. Am ersten Tag bemerkte ich jedoch schon, dass dies nicht so einfach wird. Sehr erschwerend für mich war, dass mein Freund kaum erreichbar war. Praktisch jeden Abend arbeitete er bis Mitternacht. Es war nichts planbar und ich wusste nicht ob mein Partner, gemäss unserem ausgehandelten Deal aufgrund meiner psychischen Lage, auch nach Hause kommen kann. Glücklicherweise haben sich seine Vorgesetzen an diese Abmachungen gehalten. Doch es war jedes Mal ein Nervenkitzel. Mein armer Freund musste beim Ein- und Ausrücken immer einen Covidtest machen. Sehr Vieles war schlecht organisiert. Die Covidtests fanden immer verspätet statt es gab Verzögerungen in Allem. Diese Instabilität war sehr schwer ertragbar.
Für mich war das Schlimmste, dass ich die Situation nicht kontrollieren konnte. Mein Freund tat mir leid und ich fühlte nur noch Frust und Wut gegenüber dem Militär. Das Verständnis für diese Organisation in der Schweiz, die 5,2 Milliarden verschlingt und uns nur bedingt von Nutzen ist, ist immer noch nicht da. Aber ich konnte nicht vier Wochen in Frust leben.
In diesen vier Wochen musste und konnte ich sehr viel lernen. Einerseits, dass ich meinen Partner nicht permanent schützen kann und mich krank vor Sorgen mache. Aber auch, dass er sich das selber ausgesucht hat. Ich musste lernen loszulassen und zu vertrauen. Gelungen ist es mir oft nicht. Ich bin noch im Lernprozess. Ebenso musste ich mein Selbstvertrauen steigern, damit ich die Verlustangst in den Griff bekomme. Einfach vertrauen und nicht zu glauben, dass mein Partner mich verlässt.
Wir hatten viele Diskussionen und frustrierende Telefonate. Oft waren meine Worte mit Hass und Wut gegenüber dem Militär erfüllt. Für mein Partner auch nicht einfach. Anschliessend geriet ich in den Teufelskreis. Mein Freund war frustriet und ich musste mit der Angst kämpfen, dass unsere Beziehung diese Belastung nicht übersteht. Glücklicherweise konnten wir die Lage verbessern.
Die Psychotherapie half mir bedingt. Meine Therapeutin meinte, dass ich dies schon schaffen werden und stark genug sei. Leider kennen wir uns wohl noch zu wenig lang um zu verstehen, dass dies nicht der Fall ist. In der ersten Woche war ich jeden Abend am Weinen. Ich telefonierte unter Tränen und erklärte meinem Freund, dass es kaum aushaltbar sei. Mein Partner war überfordert und konnte mir in diesem Moment schlecht helfen. Ich fühlte mich alleine und zurückgewiesen. War hilflos… Ich schlief sehr schlecht und war körperlich überhaupt nicht auf der Höhe. Meine Konzentration war gleich null. So musste ich 100% arbeiten und nebenbei noch in die Schule gehen. Ich ass zu wenig und litt unter Schlafmangel. Mein Körper rebellierte mit Kreislaufproblemen… Ich war ein anderer Mensch. Ich konnte mich zum Glück immer wieder ein wenig erholen und aus diesem Grund erlitt ich zum Glück keine grösseren Gesundheitsprobleme.
Die letzte Woche verlieft etwas besser und ich hoffe, dass ich auf diesem Niveau nächstes Jahr anknüpfen kann.
Ich habe gelernt auf mich zu achten und mir einen Wert zu geben. Hoffentlich kann ich dies nun in die Praxis umsetzen.
Gerne schreibe ich euch wie es mir nach der ganzen Militärzeit ergangen ist. Ich halte euch auf dem Laufenden. 😊
Ebenfalls nehme ich auch gerne Tipps entgegen wie ihr längere Abwesenheiten vom Partner übersteht.
Alles liebe eure Ella