Test test… Italien wir kommen

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Machen wir einen kleinen Zeitsprung nach hinten. Vor meiner Düsseldorf-Reise war ich nämlich noch mit unserem gesamten Bulli-Material für Skandinavien in Italien unterwegs. Für mehr Kontext lies bitte den Blog: Endometriose und Reisen

Endlich Urlaub! Wir hatten die Woche vor Ostern frei, was sich als taktisch klug erwies. Auch im Nachhinein betrachtet. Noch cooler war, dass wir bis zur Abfahrt nur die Richtung kannten. Am Abend zuvor haben wir uns entschieden, in Richtung Genua zu fahren. Ob wir dann nach Frankreich, in die Toskana oder weiter südlich in Italien fahren würden, war bei der Abfahrt noch unklar. Diese Entscheidung trafen wir unterwegs. Ich liebte unser kleines Abenteuer. Nichts war geplant. 😊

Die Bulli-Ausstattung war schnell geklärt, da wir unsere Skandinavien-Sachen testen wollten. Ebenso planten wir, in der Wildnis zu übernachten. Uns war nicht ganz klar, ob dies in Italien gut ankommen würde, aber wir wollten es ausprobieren. Die Kleidung war für Temperaturen zwischen 5 Grad in der Nacht im Dachzelt bis zu 20 Grad am Tag, aufgrund der südlichen Lage, gepackt. Sollte es nachts zu kalt werden, könnten wir auch unten oder ohne Dachzelt schlafen. Allerdings wollten wir dies nicht unbedingt umsetzen, da es aufwendig ist, das gesamte Material umzupacken, um unten schlafen zu können. Spoiler… Wir mussten bereits in der ersten Nacht unten schlafen. 😛 Aber ich glaube, das war auch das einzige Mal in diesem Urlaub.

Von Bern aus fuhren wir über Montreux ins Wallis, dann über den Passo del Gran San Bernardo, durch das Aostatal nach Genua. Ungefähr im Aostatal entschieden wir uns, in Italien zu bleiben. Es war aufregend, und ich liebte es. Selbst heute liebe ich es, nicht zu wissen, wo ich am Abend sein werde. Und genau das macht den Bulli so spassig. Sollte das Übernachten in der Wildnis nicht klappen, könnten wir problemlos auf einen Campingplatz ausweichen. Man ist so flexibel und frei.

Es fühlte sich so gut an. Meine Stimmung war zu 100 % positiv. Wir starteten etwas spät und waren somit erst am Abend in Genua. Schliesslich fanden wir einen 24-Stunden-Parkplatz für ein paar Euro, der für unsere erste Nacht perfekt war. Hier ging es wirklich nur ums Übernachten und dann weiter. An diesem Abend entschieden wir uns, in die Toskana zu reisen. Ein langgehegter Wunsch erfüllte sich für mich. Ich wollte schon immer in die malerische Landschaft der Toskana. Ich war einfach nur glücklich.

Wir kamen auf dem Parkplatz an und liefen noch ein paar hundert Meter, um die Gegend anzuschauen. Die Nacht war leider unruhiger als erwartet. Es war unglaublich laut im Dachzelt unseres VW T6. Einheimische quatschten direkt neben uns auf dem Parkplatz. So konnten wir bereits in der ersten Nacht testen, ob wir das gesamte Material unten verstauen können, wenn wir dort schlafen wollen. Mit etwas Basteln hat es geklappt. Unten war es ruhiger, und wir konnten doch noch erholsam schlafen.

Am nächsten Tag fuhren wir nach Livorno und entschieden uns für einen Campingplatz. Dieser war nicht besonders luxuriös, und trotz Bezahlung gab es nur kalte Duschen. Diese Art des Geldverdienens kenne ich leider sehr gut aus Italien. Das war ein kleiner Dämpfer. Unser Stellplatz war in Ordnung, und wir waren in der Nähe des Meeres. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, einen Spaziergang zu machen. Anfang April schon am Meer zu sein, war für mich etwas sehr Besonderes. Die Nacht im Dachzelt war gut, und so fuhren wir am nächsten Morgen weiter Richtung Siena. Nach einem kleinen Zwischenstopp in einem grösseren Einkaufszentrum in Empoli besuchten wir die Stadt Siena.

Mit dem Bulli zu parken ist eine heiklere Angelegenheit, da sie gerne mal ausgeraubt werden. Wir wagten es und nahmen einen Platz direkt neben den Stadtmauern. Es funktionierte besser als erwartet. Siena ist eine wunderschöne, malerische Stadt, die einen mit ihrem Charme und den grünen Flecken in der Stadt in den Bann zieht. Der Piazza del Campo bildet das Herz der Stadt und ist ein wunderschönes Highlight.

Die ganze Landschaft ist unglaublich malerisch und hügelig. Einfach ein Traum. Leider habe ich kaum Fotos gemacht, und ab Sommer 2023 waren wir dann so schlau und haben unsere Reisen mit Bildern über Polarstep veröffentlicht. In den Blogs unserer Skandinavien-Reise werde ich euch den Link teilen.

Nach dem wundervollen Nachmittag in Siena ging es weiter, und der erste Übernachtungsplatz in der Wildnis stand an. Ich hatte mir einige Plätze auf unserer App notiert und wagte es auch, Offroad-Plätze zu markieren, da wir einen 4×4-Antrieb hatten. Unser erster Schlafplatz war ein Plateau in Castellina di Chianti mit Blick über mehrere Kilometer in die Toskana. Es war unglaublich schön! Wir konnten unser Glück kaum fassen. Auf diesem Plateau haben wir das erste Mal unsere Duschkonstellation mit dem Duschsack und unserem selbst gebauten Duschvorhang für die Heckklappe getestet. Es klappte hervorragend, und wir hatten unseren Spass. Selbstverständlich hatten wir biologisch abbaubare Seife, die wir nutzten, um die Natur nicht zu schädigen. Das erwarten wir auch von anderen Campern. Man kann nicht herkömmliche Duschmittel, Shampoos usw. in der Natur nutzen. Am besten informiert ihr euch in Outdoor-Shops über die geeigneten Produkte.

Als Camper tragen wir Sorge zur Natur! Der Abfall wird konsequent mitgenommen! Und in der Wildnis sollte man besser nicht die grossen Geschütze auffahren und sich über 110 Quadratmeter ausbreiten.

Selbstverständlich sind Tisch und Stuhl in Ordnung. Aber man sollte dankbar sein, dass man solche Plätze nutzen darf. Am nächsten Tag stand bereits das nächste Highlight auf dem Programm: Wir gingen nach Florenz. Florenz ist grösser, aber genauso malerisch wie Siena. Da die Stadt allgemein lebendiger ist, gibt es natürlich auch mehr Trubel und unzählige Touristen. Der Dom von Florenz und die Kirche Santa Croce waren atemberaubend. Diese Stadt ist ein Erlebnis! Parkplatz technisch war es hier etwas komplizierter, und wir waren nicht so gut vorbereitet. Ein Tipp von mir: Sucht euch Parkhäuser mit Videoüberwachung aus, bevor ihr in der Stadt seid und herumirrt. Das haben wir in Pisa gemacht. Wir haben noch am Stellplatz nach einer Parkmöglichkeit gesucht und diese direkt ins Navi eingegeben.

Noch am selben Tag fuhren wir wieder nach Empoli und haben an einem Waldrand mit einem schönen Platz geschlafen. Ein völlig anderes Setting als in der letzten Nacht, aber genauso schön. Bei beiden Plätzen waren wir allein, und das war toll. Nach einem kleinen Zwischenhalt ging es am fünften Tag nach Pisa. Der Schiefe Turm von Pisa war faszinierend. Die Stadt fanden wir in Ordnung. Wir blieben auch nicht sehr lange, da wir ausser dem Turm, einer Kapelle und einer Pizza nichts Spannendes fanden. Allerdings waren wir auch nicht sonderlich bemüht, die Stadt zu erkunden. Somit tun wir Pisa sicherlich unrecht bezüglich Sehenswürdigkeiten und Schönheit.

Nach diesem Trip haben wir uns entschieden, dass es wieder Richtung Norden gehen sollte. Das Navi leitete uns über eine atemberaubende Autobahnstrecke, voller Sehenswürdigkeiten, in die Region von Parma. Da wir „nur“ eine Woche Urlaub hatten, mussten wir auch an den Rückweg denken, um am letzten Tag nicht zehn Stunden fahren zu müssen. Am wunderschönen Fluss Enza fanden wir einen malerischen Platz direkt am Fluss. Wir standen etwas erhöht und konnten direkt auf den Fluss blicken, gegenüber war ein Hügel mit Schafen. Das Dorf war etwas abgelegen, und so hatten wir bis auf einen Besucher in diesen zwei Tagen niemanden vor Ort. Es war ein Traum! Wir waren völlig für uns. Am Abend haben wir ein kleines Lagerfeuer gemacht und nochmals unter klarem Sternenhimmel geduscht. Ein Moment, den man nicht beschreiben kann. Ein Moment der Freiheit, des Abenteuers und des absoluten Glücks.

An diesem Ort blieben wir sogar zwei Nächte, bevor es wieder auf den Weg Richtung Schweiz ging. Wir haben noch einen kleinen Abstecher nach Parma gemacht, aber park technisch war es leider nicht sehr praktisch. So sind wir nur kurz in ein Einkaufszentrum gegangen und dann weiter Richtung Schweiz. Über Mailand nahmen wir die Route Richtung Aostatal. Nach ungefähr sechs Stunden Fahrt hiess es: Welcome Home. Das Material für Norwegen war gut gewählt und anwendbar für das Campen in der Wildnis. Die Wetterverhältnisse sollten genauso sein wie in Skandinavien im Sommer. Spoiler… Es war viel sommerlicher. Wir hatten bis fast in den hohen Norden von Norwegen die gleichen Temperaturen wie in der Schweiz.

Auf jeden Fall war die Mission ein voller Erfolg, und auch zu Hause hat das Petsitting super geklappt. Somit waren wir bereit für unsere Sommerferien! Jetzt hiess es noch, die letzten Militärtage meiner besseren Hälfte zu überstehen, und dann ging es schon sehr fix Richtung Urlaub. Da zwischen den Urlauben nichts Spannendes geschah, geht es im nächsten Blog mit unserer Skandinavien Reise weiter.

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